„G“ wie Geppel

Mit der 3-Gang-Schaltung begann die Ära des Luxus-Fahrrades. Davor gab es eigentlich nur „Geppel“. Zwei Räder, zwei Pedale, zwei Ritzel, eine Kette und ein rostiger Rahmen. Wer um die Mitte des letzten Jahrhunderts geboren wurde, hätte es sich nicht träumen lassen, dass es einmal Fahrräder geben würde, bei denen schon Kinder beim Radeln sitzen können.

Während sich heute die Fahrräder, angefangen beim Laufrad, der Beinlänge anpassen, musste man früher warten, bis die Beine endlich lang genug waren, um vom Sattel die Pedale zu erreichen. Anfangs ging das nur mit den Zehenspitzen und wippenden Hüftbewegungen. Bis dahin fuhr man im Stehen, das Kinn auf Höhe des Lenkers.

Beim Damenfahrrad der Großmutter ging das noch einigermaßen bequem. Bei einem Herrenfahrrad war da schon etwas Akrobatik gefragt. Ein Bein quälte sich bis zur Lende unter der Stange hindurch und der Rest des Körpers krümmte sich im Bemühen, die Schräglage des Fahrrades auszugleichen, um das erforderliche Gleichgewicht wieder herzustellen.
Auf diese Weise haben viele einstmals Radfahren gelernt.

gäkelegäälsehr gelb
gäägeben
GagaggEi
gaggsëstottern, mit der Sprache nicht herausrücken
gänglëan der Nase herumführen
garitgar nicht
gaudschëschaukeln, wippen
ge
ge Bobmä
nach
nach Bodman
gellnicht wahr, oder
Geppelaltes Fahrrad
geetzlëmit dem Wasser spielen
GettePatenonkel
Gikkelekleine Tüte
giigsëvor Vergnügen quietschen
gikkerëkichern
GikkelerHahn
ginzë lôsich sputen, sich beeilen
GischpelZappelphillip, Schussel
Gitzgäbele ausgelachtnecken der Kinder untereinander
GlonkerFaulenzer
GlukkeHenne mit Küken
GluggserSchluckauf
GlumpPlunder, etwas das nicht funktioniert
Gluschtë Appetit (worauf auch immer)
gnotzëkneten
gehen
GokkelHahn; aufgeblasener, arroganter Mann
GoggsHut
GollDompfaff, Gimpel
GoofëKinder (abfällig)
gorgsëwürgen, aufstoßen
Gosch
Haalt di(ne) goschë!
Uf d‘ Goschë keië
Dô hätt im Goschë abbëglampet.
Maul, Mund
Halt’s Maul!
hinfallen
Da war er aber erstaunt.
GottePatentante
GottekindPatenkind
gottverdoreverflucht noch mal
gotzig
oa gotzigs
einzig
ein einziges
GräbeleBesucherritze im Elternbett
gräbslëklettern
graddlëarbeiten
grakeelëschreien, herumschreien
grätigunfreundlich, schlecht gelaunt
GrattëKorb
GriffelFinger
Griffelschpitzerweltfremder Bürokrat
griëligeklig, widerlich
GrimmëLeibschmerzen
GrindKopf
gruëbëausruhen
GruuschdGerümpel, Kram
gruuschdlëherumkramen, nach etwas suchen
gsigewesen
GschbusiLiebhaber
Gschissübergroße Bedeutung, viel Aufhebens
Gschmäklekomischer Beigeschmack
gschtuëlet
Etz isch gschtuëlet.
fertig, abgeschlossen
Das Maß ist voll.
gschobälored
Din Krach macht mi ganz gschobälored.
wahnsinnig/verrückt machen
Dein Krach treibt mich zum Wahnsinn.
gschuggdseltsam, verrückt
gschwistrigs KindGeschwisterkind; Nichte oder Neffe
GuckelTüte
GuëdseleBonbon, Weihnachtsplätzchen
GuggelTüte
GugummerGurke
GüllebumperKlärgrubenentleerer
GullëmaaHahn
gumpëschaukeln
Gundel(Ruder-)Boot
Gutterbauchige Flasche
Gutzeine kleine Menge Flüssigkeit
GuuDuft, Geschmack
gwetztschnell gelaufen
gschwollë
Der giits gschwollë.
prahlerisch, angeberisch
Der gibt mächtig an.

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