… und uns recht von Herzen freun! Lustig, lustig, trallalalala, bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da! Dann stell‘ ich den Teller auf, Nik’laus legt gewiss was drauf. Lustig, lustig, trallalalala,
bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da! Wenn ich schlaf‘, dann träume ich, jetzt bringt Nik’laus was für mich. Lustig, lustig, trallalalala, bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
Wenn ich aufgestanden bin, lauf‘ ich schnell zum Teller hin. Lustig, lustig, trallalalala, bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da. Nik’laus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann. Lustig, lustig, trallalalala, bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da!
Mit diesem Lied auf den Lippen stehen viele Kinder jedes Jahr am SeeEnde ehrfürchtig und auch etwas ängstlich vor dem Hl. Nikolaus und seinem Diener Knecht Ruprecht. Der Nikolaus liest dann aus seinem goldenen Buch die guten und auch die schlechten Taten vor. Das ein oder andere Kind spürt danach die sanfte Rute des Knecht Ruprecht, aber am Schluss bekommt doch jedes Kind ein kleines Geschenk. Woher kommt dieser Brauch und wer war der Heilige Nikolaus?
Über das Leben des Hl. Nikolaus ist recht wenig bekannt. Er ist als Sohn reicher Eltern zwischen 270 und 286 in „Patara“ (heute Türkei) zur Welt gekommen. Sein Wirken als Bischoff wurde in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts dokumentiert. Sein geerbtes Vermögen verteilte er großzügig unter den Armen, insbesondere erfreute er Kinder mit kleinen Geschenken und war bei ihnen sehr beliebt. Dem Hl. Nikolaus werden viele Legenden nachgesagt. Wie zum Beispiel: Die Rettung von Seeleuten aus einem Seesturm. Die Seeleute riefen in ihrer Not den Hl. Nikolaus an und es erschien ein kräftiger Mann, der das Ruder übernahm, die Segel richtig setzte und den Sturm zum Abflauen brachte. Als das Schiff in „Myra“ anlegte, gingen die Seeleute in die Kirche, um aus Dankbarkeit zu beten. Hier erkannten sie den dargestellten Hl. Nikolaus wieder, der sie aus großer Not gerettet hatte. Eine weitere Legende erzählt, wie er drei sehr armen Kindern, drei goldene Kugeln auf das Fenstersims legte. Die zahlreichen Legenden führten dazu, dass der Hl. Nikolaus zum Schutzpatron von Seefahrer, Kaufmann, Rechtsanwalt, Apotheker, Schüler, Pilger, Kinder und vielen anderen Berufs- und Lebensgruppen wurde. Wenn wir das SeeEnde großzügig definieren, finden wir zwei Kirchen, die dem Hl. Nikolaus geweiht sind. Die Kirche in Espasingen und das Münster in Überlingen
Der Nikolaustag (der 6. Dezember) war früher allgemein der Tag der Bescherung für Kinder, Dienstboten, dann auch der übrigen Familienmitglieder. Dieser Tag wurde im Laufe der Jahrhunderte von Weihnachten als Bescherungstag verdrängt. Allerdings kommt der Nikolaus immer noch bei vielen Familien am Vorabend zu Besuch. Er kommt nicht allein, er bringt seinen Gehilfen Knecht Ruprecht mit, der als zusätzliches elterliches Erziehungsmittel für die Kinder herhalten muss. Anfangs war es, um den Kindern die Frömmigkeit aufrecht zu erhalten. Heutzutage soll er bei der Erziehung, wie Zähne putzen, ehrlich sein, ordentlich Hausaufgaben machen oder beim freundlichen Umgang mit den Geschwistern unterstützen.
Wenn wir in unseren beiden Dorfgeschichten blättern, wird man immer wieder dieselben Personen finden, die diese Tradition lange in die Wohnzimmer der SeeEnd-Gemeinde getragen haben. In Bodman war es der TSV mit Bruno Hölzle und in Ludwigshafen war der bekannteste Nikolaus Annelene Schneider vom TVL, die als Nikolaus im Bettental aus dem Wald am Lagerfeuer erschienen ist.
Heute wird dieser Brauch von der Musikapelle Bodman weitergeführt.
In Ludwigshafen ist es die Narrenzunft Seehasen (Gruppierung Bäume) und eine Gruppe Ehrenamtlicher, die sich diesem Brauchtum weiterhin verschrieben haben. So kommt, ganz im Sinne des Hl. Nikolaus, immer wieder eine kleine Spende dem Kindergarten „Förderverein Seekinder“ zugute.