Verschollen im Nebel

Wenn Spaziergänger vom Regentsweilerhof am Waldrand entlang durch das Gewann Kuhs in Richtung Blumhof gehen, kommen sie an einem kleinen eher unauffälligen Stein mit französischer Inschrift vorbei. Dieser Stein ist ein Gedenkstein, der für eine französische Hubschrauber-Besatzung aufgestellt wurde, die in diesem Waldstück abgestürzt ist.  

Die Inschrift für die drei verunglückten Soldaten bedeutet übersetzt:
„Gestorben im Flugdienst, am 06.12.1973

Am besagten 6. Dezember 1973 waren vier Helikopter vom Typ „SA 330B Puma“ von „GALDIV 3“, einem Standort der französischen Luftwaffe, auf einem Verbandsflug vom Standort Friedrichshafen zur 110. IR (Infanterieregiment) nach Donaueschingen, als einer der Piloten etwa auf Höhe Sipplingen im dichten Nebel die Orientierung verlor. Offenbar versuchte der Pilot, südlich von Stockach eine Schleife nach Osten zu fliegen um zum Standort Friedrichshafen zurückzukehren. Dabei streifte der Pilot im Tiefflug eine mächtige Tanne und der Hubschrauber taumelte beim Regentsweilerhof in den „Spitalwald“. Dort zerschellte das Fluggerät an der Bergkuppe, unweit der neuen B31. Die Maschine brannte völlig aus, und die drei Besatzungsmitglieder Lt. J. Delbecque, Adj. P. Petiteau und Adj. P. Fizaine waren auf der Stelle tot. Das Fehlen der Maschine wurde gegen 13:00 Uhr festgestellt, als die drei anderen Hubschrauber wieder nach Friedrichshafen zurückkehrten. Sofort wurden Suchhubschrauber eingesetzt, allerdings ohne Erfolg, da zu diesem Zeitpunkt keinerlei Hinweise eingegangen waren. Gegen 18:00 Uhr meldeten zwei Bewohner des Hofguts Oberlaubegg, am Vormittag Hubschraubergeräusche und gleich darauf „ein mächtiges Krachen“ vernommen zu haben. Dies veranlasste den Leiter der Polizeidirektion Konstanz, noch am Donnerstagabend einen Suchalarm auszulösen, um mögliche Verletzte gegebenenfalls noch zu retten. Gegen Mitternacht begannen 300 französische Soldaten und ein Sanitätstrupp der französischen Armee sowie 28 Polizeibeamte und Bürger aus Ludwigshafen mit der Suchaktion. Knapp eine halbe Stunde nach Beginn der Suchaktion wurde die Absturzstelle gefunden. Die traurige Gewissheit war eingetreten.

Bei einer Gedenkfeier mit Gemeindevertretern, Führungsoffizieren und Kameraden aus Frankreich.

Immer wieder treffen sich die ehemaligen Kameraden, Polizisten sowie Bürger, die bei der Suche dabei waren, an dieser Stelle, um der drei Gefallen Soldaten zu gedenken. Zuletzt fand eine solche Gedenkfeier am 6. Dezember 2012 statt. Die Absturzstelle wurde zwischenzeitlich als dauerhafte Gedenkstätte deklariert.

Kleines Bild: Südkurier – Gedenkfeier an der Absturzstelle im Dezember 2012.

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