Hafengeländer am Zollhaus – ein stummer Zeuge

Haben Sie es schon gesehen und sich über die merkwürdigen Narben im Geländer der Hafenmauer am Zollhaus gewundert? Das Geländer ist übersät von Streifschüssen und Durchschüssen als Folge eines Luftangriffs im Juli 1944.

Im Hafen lagen damals 2 von 4 Linienschiffen, nämlich die „Baden“ und „Höri“, die zu Kriegszeiten als Lazarettschiffe umfunktioniert wurden. Aufgrund ihrer grauen Tarnfarbe waren sie das Ziel eines Jagdbombers der Alliierten. Viele Salven trafen die Hafenmauer, das Geländer, das Wasser und letztendlich auch die beiden Schiffe, von denen die Höri stark getroffen wurde und kurz vor dem Untergang stand.

Mutige junge Burschen wurden aufgefordert, Holzkeile in die unter der Wasserlinie befindlichen Einschusslöcher zu klopfen. Danach konnte das Wasser abgepumpt und die Höri vor dem Sinken bewahrt werden.
Nur das Geländer ist heute noch stummer Zeuge dieser Attacke und ein belegter Hinweis, dass Ludwigshafen mehrmals Ziel von Angriffen im 2. Weltkrieg war.

Gute Beobachter entdecken bei genauem Hinsehen viele Spuren des Luftangriffs von 1944.

Streifschüsse, Durchschusslöcher und Querschläger gravierten die Szenerie von damals in das Geländer der Hafenmauer.

Glücklicherweise wurde nach der Sanierung der Hafenmauer das Geländer im Originalzustand wieder montiert.

Dies aufgrund einiger Bürger dieser Gemeinde (allen voran Wolf-Dietrich Specht), die sich beharrlich dafür eingesetzt haben, dass das bereits auf dem Schrottplatz liegende Geländer zurückgeholt und wieder an der ursprünglichen Stelle angebracht wurde. DANKE.

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